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FOLGE 1000 “IN ALLER FREUNDSCHAFT” – SO WAR DER FERNSEHABEND MIT DEN GEWINNERN


FOLGE 1000 “IN ALLER FREUNDSCHAFT”
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enn sich Brentano und Kreutzer, Ritter, Eichhorn, Gauß und Stein treffen, dann denken die einen an die Zeit
der Romantiker, an Clemens und Bettine Brentano, an Friedrich Creuzer und sein Verhältnis mit Karoline von Günderrode, an den experimentierfreudigen Physiker Johann Wilhelm Ritter, den preußischen Minister Friedrich Eichhorn, den Mathematiker Carl Friedrich Gauß und an den Freiherrn vom Stein.

Das Millionenpublikum der Arztserie „In aller Freundschaft“ denkt bei diesen Namen eher an das Personal der „Sachsenklinik“, jener fiktiven, in Leipzig angesiedelten Einrichtung, die seit dem 26.

Oktober 1998 im Ersten ihren wöchentlichen Platz hat: an die Mediziner Philipp Brentano, der die Krankenschwester Arzu Ritter heiratet, Achim (noch so ein Romantikername) Kreutzer, Martin Stein und Elena Eichhorn oder die Cafébetreiberin Charlotte Gauß.

Dass sich jemand ausgetobt hat, als es galt, die Namen der wichtigsten Charaktere festzulegen, ist unübersehbar.

Mag sein, dass unter den 85 Drehbuchautoren, die bisher in der Serie beschäftigt wurden, besonders viele Germanisten sind, jedenfalls wurden sie nicht daran gehindert, ihre Fährten in die deutsche Literaturgeschichte zu legen.

Nicht, wenn zwei verschworene, bisweilen leicht anzügliche ältere Herren die Nibelungen-Vornamen Günter und Gernot („die Recken lobelîch“) tragen, und auch nicht, wenn sich Doktor Stein im Patientengespräch mit einer Herzkranken die Bälle zuspielt und auswendig den „Froschkönig“ zitiert – die eisernen Ringe um das Herz des Kutschers Heinrich liefern dann das Bild für die Krankheit der Patientin.

Im Zentrum der Serie steht ein eng befreundetes Gespann aus zwei Ärzten und einer Ärztin, begleitet von Gestalten an der Peripherie, etwa dem Klinikleiter Professor Simoni, der mit ihm verbandelten Oberschwester Ingrid Rischke und der Verwaltungschefin Sarah Marquardt.

Wie jung wir damals waren: In der ersten Folge von „In aller Freundschaft“ treffen die Studienkollegen Achim (Joachim Kretzer), Roland (Thomas Rühmann) und Maia (Ina Rudolph, v. l.) in der Sachsenklinik zusammen.
Wie jung wir damals waren: In der ersten Folge von „In aller Freundschaft“ treffen die Studienkollegen Achim (Joachim Kretzer), Roland (Thomas Rühmann) und Maia (Ina Rudolph, v. l.) in der Sachsenklinik zusammen. :Bild: MDR

Mit einigen von ihnen ist das Publikum seither gealtert, etwa mit dem Arzt, der den wunderlichen Namen Heilmann trägt und im Lauf der Zeit seine Frau.

 

seine Tochter und seinen Schwiegersohn begraben musste, mit der Verwaltungschefin, die das Haus ständig privatisieren oder wenigstens auf Effizienz trimmen möchte und mit einigen anderen, die der stetigen Fluktuation getrotzt haben.

Daneben erwies sich die Serie als Magnet für Gaststars, die den Zenit ihrer Karriere überschritten hatten und dem Publikum des produzierenden Senders MDR meist aus Vorwendezeiten bekannt waren: Ursula Karusseit, Fred Delmare oder Wolfgang Lippert, aber auch Didi Hallervorden, Guildo Horn und Pierre Brice.

Dass inzwischen vorsichtig auf ein jüngeres Publikum geschielt wird, machen nicht nur Ableger wie „Die jungen Ärzte“ deutlich, sondern auch eine modernisierte Kameraführung, Schnitttechnik und Soundgestaltung.

Auch die Momente der Fremdscham sind weniger geworden, in denen die Belegschaft Weihnachtslieder anstimmt und durch die Sachsenklinik tänzelt, oder, der schlimmste Moment von allen, Professor Simoni und seine Oberschwester Ingrid im stehenden Auto aus voller Kehle zum Radio schmettern.

Simoni gehört zu den Todesfällen, die in der Serie durch all die Jahre zu beklagen waren. Heute, in der Jubiläumsfolge mit dem mehrdeutigen Namen „Ringtausch“, wird offenbar transplantiert und geheiratet.

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