Der französische Schauspieler Claude Brasseur ist im Alter von 84 Jahren gestorben. Er gehörte zu den bekanntesten Darstellern des französischen Kinos und wurde in Deutschland vor allem durch den Film “La Boum – die Fete” bekannt.
Der französische Schauspieler Claude Brasseur ist tot. Er sei im Alter von 84 Jahren “friedlich im Kreis seiner Angehörigen” gestorben, erklärte seine Agentin Elisabeth Tanner. Sein Tod stehe nicht im Zusammenhang mit dem Coronavirus. Beigesetzt werden soll er auf dem Pariser Friedhof Père-Lachaise neben seinem Vater, dem Schauspieler und Regisseur Pierre Brasseur.
Claude Brasseur wurde 1936 als Claude Espinasse in einem Pariser Vorort geboren und spielte in den 1950er-Jahren zunächst erfolgreich Theater, bevor er zum Film wechselte. Von da an arbeitete der aus einer traditionsreichen Schauspielerfamilie stammende Brasseur vorwiegend für Film und Fernsehen und drehte im Laufe von rund 60 Jahren mehr als 110 Filme – unter anderen mit Kinogrößen wie Jean-Luc Godard, Costa-Gavras oder François Truffaut.
Zu seinen bekannten Rollen zählt die des Draufgängers und Bohemiens in Jean-Luc Godards “Die Außenseiterbande” von 1964. Später wurde er oft als desillusionierter Polizist besetzt.
Als sich Sophie Marceau in Claude Pinoteaus “La Boum – die Fete” 1980 als verliebter Teenager in die Herzen des Kinopublikums spielte, war Brasseur als ihr Vater auf der Leinwand zu sehen. Wegen des Erfolgs folgte “Die Fete geht weiter”.
Zu Beginn der 1980er-Jahre sorgte sein Auftritt in der Tragödie “Abstieg zur Hölle” von 1986 für einen Skandal. In dem Film mit einigen Nacktszenen spielte er den Alkoholiker und Ehemann von Marceau, nachdem er zuvor ihren Vater gemimt hatte. Noch 2016 war Brasseur in “Frühstück bei Monsieur Henri” als Rentner und Querulant zu sehen, der durch eine studentische Untermieterin wieder zu neuer Lebenslust findet.
Der Schauspieler und Vater eines Sohnes wurde mehrfach ausgezeichnet, unter anderem 1980 mit dem französischen Filmpreis César als bester Schauspieler in “Der Polizeikrieg”. Einen César für die beste Nebenrolle erhielt er für den Publikumshit “Ein Elefant irrt sich gewaltig” von 1976.